Thema Welthandel 2000
Worum geht es? Die Mehrzahl der ärmeren Länder kämpft, wie unterschiedlich ihr Entwicklungsniveau auch sein mag, mit gravierenden wirtschaftlichen und sozialen Folgen der raschen Liberalisierung des Handels und des Kapitalverkehrs. Der verheißene Nutzen des neuen Handelssystems, das in Marroko feierlich beschlossen wurde, ist aus ihrer Sicht nicht eingetreten. Im Gegenteil: Sie sehen eine ernste Gefahr, an den Rand gedrängt und ihrer Chancen auf Entwicklung beraubt zu werden. Sie fordern eine Überprüfung der Abkommen der Uruguay-Runde und eine Reform der Welthandelsregeln zu ihren Gunsten, und dies mit einem Nachdruck, der die bisherige Kontrolle der WTO durch den Norden in Frage stellt. Für die Regierungen der reichen Länder wiederum steht vor allem ihre Glaubwürdigkeit auf dem Spiel – einerseits bei ihren Unternehmenslobbies, die bisher recht gut bedient wurden, andererseits bei einer Öffentlichkeit, die der WTO zunehmend kritisch gegenübersteht. Wie die Auseinandersetzung ausgeht, ist nicht absehbar. Wir haben in unserem Schwerpunktthema vor allem versucht, Antworten auf die folgenden Fragen zu bieten: Was wollen die Entwicklungsländer von der WTO, und warum?
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